Arbeitsprobe Zoll Einstellungstest

Ein zentraler Bestandteil des schriftlichen Einstellungstests beim Zoll ist die Arbeitsprobe. Diese Prüfung dient dazu, die Fähigkeit des Bewerbers zu testen, komplexe Sachverhalte und Probleme zu erkennen, zu verstehen und schriftlich darzustellen. Es ist nicht nur eine Überprüfung der fachlichen Kompetenz, sondern gibt auch Aufschluss über die Kommunikationsfähigkeit des Kandidaten. Die Hauptaufgabe in der Arbeitsprobe besteht darin, einen gegebenen Sachverhalt oder ein vorgelegtes Problem zu erfassen. Das bedeutet, dass Bewerbende in der Lage sein müssen, relevante von irrelevanten Informationen zu unterscheiden und den Kern des Problems schnell zu identifizieren. Darüber hinaus erfordert es die Fähigkeit, diesen Sachverhalt gedanklich zu strukturieren und in einen sinnvollen Kontext zu setzen.

Logische und überzeugende Darstellung

Einmal verstanden, ist der nächste Schritt, diese Gedanken logisch und überzeugend darzulegen. Es geht nicht nur darum, Informationen wiederzugeben, sondern sie in einer Weise zu präsentieren, die für den Leser klar und nachvollziehbar ist. Hierbei spielen Argumentationsfähigkeit und strukturiertes Denken eine zentrale Rolle.

Sichere und gewandte Ausdrucksweise

Ein weiterer zentraler Punkt der Arbeitsprobe ist die Fähigkeit, sich schriftlich klar und flüssig auszudrücken. Die Prüfenden achten darauf, dass die Bewerberinnen und Bewerber eine verständliche, sichere und wortgewandte Ausdrucksweise besitzen. Ein klarer und präziser Schreibstil ist dabei ebenso wichtig wie die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte in verständliche Worte zu fassen.

Korrekte Rechtschreibung und Grammatik

Selbstverständlich wird in der Arbeitsprobe auch Wert auf die korrekte Anwendung der Regeln der Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung gelegt. Schließlich spiegeln diese Fähigkeiten nicht nur das Bildungsniveau des Bewerbers wider, sondern sind auch im beruflichen Alltag beim Zoll von Bedeutung.

Stellungnahme zu relevanten Themen

In einigen Fällen kann von den Bewerbenden auch erwartet werden, zu einem relevanten Thema Stellung zu nehmen. Das bedeutet, dass sie nicht nur Informationen verarbeiten und wiedergeben, sondern auch ihre eigene Meinung oder Bewertung zu einem Thema abgeben müssen. Hierbei geht es darum, wie gut die Bewerberin oder der Bewerber in der Lage ist, seine Ansichten zu begründen und argumentativ zu vertreten.

Beispiele für die Zoll Arbeitsprobe

Die Arbeitsprobe im Zoll Einstellungstest kann von Jahr zu Jahr unterschiedlich ausfallen. In der Regel muss jedoch eine Stellungnahme oder ein Bericht zu einem berufsbezogenen Thema verfasst werden. Eine weitere mögliche Aufgabenstellung kann sein, dass die Arbeitsprobe zusätzlich mit einer Postkorbübung ergänzt wird, in der E-Mails bearbeitet und richtig zugeordnet werden müssen. In unseren drei Beispielen zeigen wir dir, wie eine mögliche Aufgabenstellung in der Arbeitsprobe aussehen kann.

Stellungnahme schreiben

Wenn du in der Arbeitsprobe eine Stellungnahme schreiben sollst, dann geht es nicht selten um eine Problem-Situation im Berufsalltag beim Zoll. So z. B. könnte ein Vorfall beschrieben werden, dass ein Zollhund bei der täglichen Patrouille im Dienst, einen Passanten gebissen und verletzt hat. Jedoch trifft nicht nur dem Hundeführer die alleinige Schuld für die Situation, da auch der Passant den Hund erheblich provoziert hat. Deine Aufgabe ist es nun, den Vorfall mit eigenen Worten so detailliert wie möglich zu beschreiben und zu Papier zu bringen. Dabei sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • Wann und wo hat sich der Vorfall zugetragen
  • Wie alt war die Person, die vom Hund angegriffen wurde
  • Welcher Hundeführer war im Dienst
  • Wie kam es zu diesem Vorfall
  • Wie ist deine eigene Meinung dazu
  • Welche Maßnahmen hätte man dagegen tun können

Stellungnahme:

Sehr geehrte Damen und Herren,

am [genaues Datum], gegen [Uhrzeit], kam es am [genaue Ortsangabe, z. B. Flughafen München] zu einem unglücklichen Vorfall zwischen einem Zollhund und einem Passanten. Der betroffene Passant, ein 32-jähriger Mann, wurde von dem Zollhund, welcher unter der Aufsicht des Hundeführers Herrn [Name des Hundeführers] stand, gebissen und dabei verletzt.

Nach Augenzeugenberichten und Videoaufnahmen vor Ort wurde festgestellt, dass der Passant den Hund wiederholt und provokativ in seiner Ruhe gestört hat, was schlussendlich zu der Attacke führte. Obwohl der Hundeführer versucht hat, den Passanten auf das Risiko und die möglichen Konsequenzen seines Verhaltens hinzuweisen, hat dieser seine Provokationen fortgesetzt.

In meiner Meinung sollte zwar von einem Zollhund erwartet werden, dass er in solchen Situationen kontrolliert bleibt. Gleichzeitig muss jedoch auch betont werden, dass die Verantwortung nicht allein beim Hundeführer oder dem Hund liegt. Die Öffentlichkeit sollte geschult werden, wie man sich in der Nähe von Diensthunden verhält.

Um solche Vorfälle in der Zukunft zu vermeiden, wäre es ratsam, Informationskampagnen über das richtige Verhalten gegenüber Diensthunden zu starten. Ebenso könnten zusätzliche Trainings für Hunde und Hundeführer implementiert werden, um auf solche Situationen besser vorbereitet zu sein.

Mit freundlichen Grüßen,

[Dein Name]

Bericht schreiben

Stell dir vor, du bist Sachbearbeiterin bzw. Sachbearbeiter beim Zoll und unter anderem für das Bewerbungsverfahren zuständig. Beim täglichen checken deines Postfachs, hat dich eine E-Mail von einer Person erreicht, die starkes Interesse daran hat, beim Zoll zu arbeiten. Sie möchte sich daher so viele Informationen wie möglich einholen. Deine Aufgabe ist es nun, auf diese E-Mail zu antworten und einen ausführlichen Bericht zu verfassen. Dabei sollten folgende Informationen enthalten sein:

  • Wie und wo kann man sich über den Zoll informieren
  • Welche Karrieremöglichkeiten gibt es beim Zoll
  • Wie ist die Ausbildung bzw. das Studium beim Zoll gegliedert
  • Wie kann man sich beim Zoll bewerben
  • Welche Voraussetzungen benötigt man für den Zoll
  • Wie läuft das Auswahlverfahren beim Zoll ab

Bericht:

Sehr geehrte/r [Name des Interessenten],

vielen Dank für Ihr Interesse an einer Karriere beim Zoll. Ich freue mich, Ihnen die gewünschten Informationen bereitstellen zu können. Umfassende Informationen über den Zoll und unsere Tätigkeitsbereiche erhalten Sie auf unserer offiziellen Website, sowie in verschiedenen Broschüren und Publikationen, die in unseren Zollämtern ausliegen. Der Zoll bietet vielfältige Karrieremöglichkeiten. Diese reichen von der Ausbildung im mittleren Dienst über ein duales Studium im gehobenen Dienst bis hin zu Spezialpositionen wie z. B. Hundeführer oder im Bereich der Zollfahndung.

Die Ausbildung bzw. das Studium beim Zoll ist modular aufgebaut. Sie umfasst sowohl theoretische als auch praktische Elemente und findet an der Bundesfinanzakademie sowie an verschiedenen Dienststellen statt. Wenn Sie sich beim Zoll bewerben möchten, können Sie dies online über unsere Website tun. Dort finden Sie auch stets die aktuellen Bewerbungszeiträume und Einstellungstermine. Zu den grundlegenden Voraussetzungen für eine Tätigkeit beim Zoll gehören ein Mindestalter von 16 Jahren, die physische und psychische Eignung für den Dienst und, je nach Position, bestimmte Bildungsabschlüsse. Wer sich für die Ausbildung im mittleren Dienst entscheidet, benötigt zusätzlich zur Bewerbung das deutsche Sportabzeichen. Das Auswahlverfahren beim Zoll ist umfangreich und umfasst mehrere Schritte. Dazu zählen schriftliche Tests, ein mündlicher Teil mit Gruppenaufgaben, Rollenspiele und ein persönliches Interview sowie eine umfassende ärztliche Untersuchung. 

Ich hoffe, dass diese Informationen Ihnen einen guten Überblick geben. Sollten Sie weitere Fragen haben oder zusätzliche Informationen benötigen, stehe ich Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

[Dein Name], Sachbearbeiter/-in beim Zoll.

Postkorbübung

Im Gegensatz zum Schreiben eines Berichts, geht es bei der Postkorbübung viel mehr darum E-Mails zu bearbeiten und richtig einzuordnen. Die Postkorbübung könnte wie folgt aussehen: Du bist Leiterin bzw. Leiter eines Hauptzollamts und kommst aus dem Urlaub zurück. In deiner Abwesenheit hat sich nun dein Postfach mit mehreren E-Mails gefüllt, die allesamt abgearbeitet werden müssen. Das bedeutet konkret, du musst Aufgaben sichten, verstehen, priorisieren und gleichzeitig Entschlossenheit zeigen. Folgende Beispiele für Aufgaben im Postkorb sind:

  • Mehrere E-Mails von Kolleginnen und Kollegen müssen beantwortet werden
  • Bewerbungen müssen gesichtet werden
  • Der anstehenden Tag der offenen Tür muss geplant werden
  • Neue Dienstpläne müssen bis Monatsende erstellt werden
  • Eine Kollegin fällt krankheitsbedingt für die nächsten Wochen aus und muss ersetzt werden
  • Ein Mitarbeiter hat gegen die Dienstvorschrift verstoßen und muss zur Rede gestellt werden
  • Für einen langjährigen Kollegen muss noch ein Präsentkorb für die Abschiedsfeier besorgt werden

Vorbereitung und Tipps für die Arbeitsprobe

Die Arbeitsprobe im Zoll Einstellungstest ist eine umfassende Prüfung der schriftlichen Kommunikationsfähigkeiten des Bewerbers. Es wird erwartet, dass der Bewerber in der Lage ist, Sachverhalte zu erfassen, sie logisch zu strukturieren, sich schriftlich klar und überzeugend auszudrücken und dabei die Regeln der Rechtschreibung und Grammatik korrekt anzuwenden. Die erfolgreiche Bewältigung dieser Probe gibt dem Zoll einen guten Einblick in die Eignung des Bewerbers für den Dienst. Es empfiehlt sich daher, sich gründlich auf diesen Testteil vorzubereiten und insbesondere seine schriftlichen Fähigkeiten zu trainieren. Abschließend möchten wir dir für die Arbeitsprobe im Zoll Einstellungstest noch einige Tipps mit an die Hand geben.

1. Üben, üben, üben: Im Voraus des eigentlichen Tests, solltest du so viele Übungsaufgaben wie möglich bearbeiten. Dies hilft dir, ein Gefühl für die Art der Fragen und die erwarteten Antworten zu bekommen.

2. Strukturiertes Vorgehen: Bevor du mit dem Schreiben der Arbeitsprobe beginnst, solltest du dir einen groben Plan machen. Welche Hauptpunkte möchtest du behandeln? In welcher Reihenfolge? Ein strukturierter Ansatz hilft dir, den Überblick zu behalten und keine wichtigen Punkte zu vergessen.

3. Klare und präzise Sprache: Vermeide lange, verschachtelte Sätze und komplizierte Fachbegriffe. Deine Antworten sollten klar, präzise und leicht verständlich sein.

4. Zeitmanagement: Behalte die zur Verfügung stehende Zeit im Auge. Teile sie sinnvoll ein, damit du genügend Zeit hast, alle Teile der Arbeitsprobe zu bearbeiten und am Ende nochmal Korrektur zu lesen.

5. Rechtschreibung und Grammatik: Verinnerliche nochmal die aktuellen Rechtschreib- und Grammatikregeln. Es kann auch hilfreich sein, den Text laut vorzulesen, um Flüssigkeitsfehler oder wiederholte Worte zu entdecken.

6. Eigene Meinung begründen: Wenn du zu einem Thema Stellung nehmen sollst, sei sicher in deiner Argumentation. Begründe deine Meinung mit Fakten und vermeide emotionale oder voreingenommene Aussagen.

7. Ruhe bewahren: Wenn du dich während des Tests gestresst oder überfordert fühlst, atme tief durch und fokussiere dich wieder. Denke daran, dass es normal ist, sich bei solchen Tests ein wenig nervös zu fühlen.

8. Feedback einholen: Lass Freunde oder Familie deine Übungsantworten lesen. Sie können dir Feedback zu deinem Schreibstil, deiner Argumentation und deiner Rechtschreibung geben.

9. Aktuelle Themen: Befasse dich mit aktuellen zollrelevanten Themen. Dies gibt dir nicht nur einen Überblick über mögliche Testthemen, sondern hilft dir auch, fundierte Meinungen zu bilden.

10. Sorgfältige Nachbearbeitung: Wenn du mit dem Schreiben fertig bist, lies alles noch einmal sorgfältig durch. Korrigiere eventuelle Rechtschreib- und Grammatikfehler und stelle sicher, dass deine Antworten klar und logisch strukturiert sind.

Mit diesen Tipps und einer guten Vorbereitung bist du bestens gerüstet, um die Arbeitsprobe im Zoll Einstellungstest erfolgreich zu meistern.

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