Der Wasserzoll im Einsatz
Der Zoll ist nicht nur auf dem Land, sondern auch auf dem Wasser aktiv und schützt etwa 3.660 Kilometer deutsche Küstenlinie sowie Seen und 15.055 Quadratkilometer Küstenmeer. Als Teil der deutschen Küstenwache übernehmen rund 400 Zöllnerinnen und Zöllner die Grenzaufsicht an den Wassergrenzen, insbesondere an der Seeküste und auf dem Bodensee im Dreiländereck Deutschland, Österreich und Schweiz. Gemeinsam mit anderen Behörden verhindert der Wasserzoll Schmuggel und überwacht den Warenverkehr, um sicherzustellen, dass Verbote und Einfuhrbeschränkungen eingehalten werden. Dabei erhebt er neben Zöllen auch Verbrauchsteuern und die Einfuhrumsatzsteuer. Zu den Aufgaben des Wasserzolls gehört außerdem die Sicherstellung der Verkehrs- und Schiffssicherheit auf See, der Schutz von Seeanlagen wie Windparks und Förderplattformen, die Durchführung von Fischereikontrollen und die Überwachung der Einhaltung von Meeres- und Umweltschutzbestimmungen. Zudem leistet der Wasserzoll Hilfe in Seenotfällen.
Um all diese Aufgaben zu erfüllen, stehen dem Wasserzoll 31 Zollboote, darunter zwei moderne SWATH-Schiffe in Doppelrumpfbauweise, zur Verfügung. Die Besatzungen der Zollboote bestehen aus Zöllnerinnen und Zöllnern mit nautischen oder schiffstechnischen Patenten sowie Quereinsteigern mit maritimen Fortbildungen. Der Wasserzoll arbeitet eng mit weiteren Landes- und Bundesbehörden im Maritimen Sicherheitszentrum in Cuxhaven zusammen, um die Grenzaufsicht an den EU-Außengrenzen auf dem Wasser zu gewährleisten. Das Einsatzgebiet des Wasserzolls erstreckt sich auf die Nord- und Ostsee, die Häfen des Bezirks sowie auf den Bodensee und umfasst insgesamt eine Fläche von etwa 48.050 Quadratkilometern.
Ausbildung beim Wasserzoll
Für die Ausbildung beim Wasserzoll werden spezielle Stellen sowohl im mittleren als auch im gehobenen Dienst ausgewiesen, auf die du dich gezielt bewerben kannst. Dabei müssen Bewerbende einige besondere Anforderungen erfüllen. Neben der allgemeinen Ausbildung oder dem dualen Studium beim Zoll, sind auch entsprechende Ausbildungen und Nachweise erforderlich, um im Wasserzoll tätig zu werden.
Voraussetzungen für den Wasserzoll
Damit du dich beim Wasserzoll für die speziell ausgewiesenen Stellen bewerben kannst, musst du neben den allgemeinen Voraussetzungen noch weitere zusätzliche Anforderungen erfüllen. Sowohl für die Ausbildung im mittleren Dienst als auch für das Studium im gehobenen Dienst, müssen Bewerberinnen und Bewerber bereits im Vorfeld über entsprechende Ausbildungen und Nachweise verfügen. Dazu zählen folgende nautische oder technische Befähigungszeugnisse:
- Befähigungszeugnis als "Nautischer Wachoffizier auf Kauffahrteischiffen bis 500 Bruttoraumzahl in der nationalen Fahrt"
- Befähigungszeugnis für die Fischerei (BKW) mit der Befähigung "Wahrnehmen der Aufgaben eines nautischen Schiffsoffiziers auf Fischereifahrzeugen in der Kleinen Hochseefischerei"
- Befähigungszeugnis als "Schiffsmaschinist im Technischen Dienst auf Schiffen mit einer Antriebsleistung bis zu 750 kW"
- Decksdienst (Verwendungsreihe 11)
- Navigationsdienst (Verwendungsreihe 26)
- Antriebstechnik (Verwendungsreihe 42)
- Elektrotechnik (Verwendungsreihe 43)
- Schiffsbetriebstechnik (Verwendungsreihe 44)
- Befähigungszeugnis als "Nautischer Wachoffizier auf Kauffahrteischiffen bis 500 Bruttoraumzahl in der nationalen Fahrt"
- Befähigungszeugnis für die Fischerei (BKW) mit der Befähigung "Wahrnehmen der Aufgaben eines nautischen Schiffsoffiziers auf Fischereifahrzeugen in der Kleinen Hochseefischerei"
- Befähigungszeugnis als "Schiffsmaschinist im Technischen Dienst auf Schiffen mit einer Antriebsleistung ab 2.700 kW"
- Decksdienst (Verwendungsreihe 11)
- Navigationsdienst (Verwendungsreihe 26)
- Antriebstechnik (Verwendungsreihe 42)
- Elektrotechnik (Verwendungsreihe 43)
- Schiffsbetriebstechnik (Verwendungsreihe 44)
Bei Angehörigen oder ehemaligen Angehörigen der Deutschen Marine aus der Offizierslaufbahn wird nach Prüfung der vorgelegten Befähigungsnachweise im Einzelfall entschieden.
Zusätzlich musst du das Deutsche Sportabzeichen – mindestens in Bronze – bis spätestens zum 15. Mai eines Einstellungsjahrs vorlegen. Das vorzulegende Sportabzeichen darf zum Vorlagezeitpunkt nicht älter als 12 Monate sein. Der Nachweis des Deutschen Sportabzeichens gilt sowohl für den mittleren Dienst als auch für den gehobenen Dienst als Voraussetzung.
Bewerbung beim Wasserzoll
Die Bewerbung beim Wasserzoll kannst du für den mittleren oder gehobenen Dienst einreichen. Folgenden Bewerbungsunterlagen benötigt der Wasserzoll:
- Tabellarischer Lebenslauf
- Kopie sämtlicher Schulabgangs- und Prüfungszeugnisse - bei noch nicht erworbenem Schulabschluss Kopie der letzten beiden Schulzeugnisse - sowie gegebenenfalls Zeugnisse und Nachweise über eine Berufsausbildung beziehungsweise berufliche Tätigkeiten
- Nachweis über den Besitz des Deutschen Sportabzeichens mindestens in Bronze, das nicht älter als ein Jahr sein darf (spätester Vorlagezeitpunkt: 15. Juni des Einstellungsjahres im mittleren Dienst bzw. zum 15. Dezember für eine Einstellung zum 1. März oder 15. Juni für eine Einstellung zum 1. September im gehobenen Dienst)
- Kopie des nautischen oder technischen Befähigungszeugnisses
- Unterschriebene Einverständniserklärung zum Datenschutz mittels Formulars
- Ggf. Kopie des Schwerbehindertenausweises oder des Bescheids über die Gleichstellung mit den schwerbehinderten Menschen
- Kopie des Zulassungs- beziehungsweise Eingliederungsscheins oder der Bestätigung gemäß § 10 Abs. 4 des Soldatenversorgungsgesetzes sowie Dienstzeugnisse der Bundeswehr
- Kopie des entsprechenden Ausbildungstätigkeitsnachweises
Die Einstellung erfolgt jeweils zum 1. September eines Jahres auf eine spezielle Stelle für den Wasserzoll und ist nur bei den nachstehenden Hauptzollämtern möglich.
Beim Wasserzoll kannst du nach Ausbildungsende arbeiten, wenn du ein nautisches oder schiffstechnisches Patent besitzt oder beim Zoll eine maritime Weiterbildung machst.
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